irgendwie scheint normalität hier eingekehrt zu sein - wenigstens ab stock zwei im hause. grad gehört, es wird nun in der psychosomatik gewirbelt, sondeninhalte wurden in blumentöpfe und müllsackerln geleert, müllsackerl platzte (im lift), inhalt verspritzte, und geruchsschwaden nach erbrochenem begrüßten einen zwei tage lang (schon vorm reingehen).
aber im hinblick auf die vorstellung meiner praktikumstätigkeit vielleicht einfach noch sonst so eindrücke sammeln, ich versuchs mal gelistet.
- besprechungen: die mischung machts, medizinerInnen müssen halbwegs verständlich reden um verstanden zu werden, weil am (fast runden) tisch sitzen sozialarbeiterInnen, heilpädagogInnen, psychologinnen (kleines "i" stimmt da zurzeit), stationspersonal, pflegerInnen, die ergotherapeutin, manchmal der familientherapeut, manchmal die psychodramatherapeutin, manchmal auch die mit der musik.
das schöne dran: "feines" klima, also angehört werden alle kommentare, überraschenderweise ziemlich wichtig auch die von uns praktikantinnen.
das schlechte: die menschen in weiß sind scheints so wichtig, dass alle fünf minuten ihre berufshandys bimmeln. nervt noch mehr wie nicht-blinkende autos. va auch die telefonierlautstärke.
- tests: wahrscheinlich ist die klinik einer der wenigen orte, wo die menschen in irgendeiner weise "motiviert" sind zum testausfüllen.
für mich schön: die eigenständige arbeitsweise; es wird einem echt viel selbstständigkeit zugetraut, durft sogar schon befunde schreiben (sprich verdichtungsarbeit leisten). auch schön zu sehn, wenn sich alltagserfahrungen mit den testergebnissen decken - oder eben auch nicht, spricht für meine testskepsis. intressant sind die projektiven verfahren, die laut lfu ja der totale topfen sind, hier aber große bedeutung haben (va bei kindern oder sog. testverweigerInnen). auch schön: die drei kästen mit den ganzen testverfahren, da drin rumstöbern, verstaubte und vergilbte tests anschaun, sich so über die testentwicklung freun...
nich so bombe oder einfach schwierig: mit testverweigerInnen umgehn lernen. auswertung von projektiven tests. ewig lange fragebögen (nzi), bei denen die auswertung einfach echt nervig ist, weil sie so viele skalen haben und scheints einfach fast alles erfassen (oder zu erfassen vorgeben).
additive betreuung: mit patientInnen alltag leben und erleben, ihnen normalität vermitteln, mit ihnen spielen, lachen, manchmal einfach nur quatsch machen, ihnen freundin, eben einfach da sein.
schön: wenn ich schon von weitem angestrahlt werde wenn ich komm, wenn gefragt wird wann denn endlich wieder ein treffen sein könnt, wenn die augen leuchten beim klinikhausverlassen, wenn intime, wichtige geschichten erzählt werden, einfach um sie durchs reden schon umzuwerten und schon etwas aufzuarbeiten, wenn die klinik für eine zeitlang einfach einmal nicht "da" ist.
anstrengend oder abbauend: hats bis jetzt einmal gegeben, nämlich einfach nachlaufen müssen, quasi dazu zwingen.
karamella - 12. Mär, 11:35